Frühjahrskonzert der „Harmonie“ Windhagen – ein Streifzug durch die Musikvereinsgeschichte
Nach viel zu langer Konzert-Abstinenz war es in diesem Jahr endlich wieder soweit. Die Musikfreunde Harmonie Windhagen luden zum Frühjahrskonzert. Die Musiker:innen hatten sich viel vorgenommen, so war es nicht nur das erste Konzert nach langer Pause, sondern vielmehr auch das erste Konzert unter der Leitung von Slawomir Lackert, der das Orchester im Oktober des vergangenen Jahres übernommen hatte.
Somit blieb nicht viel Zeit um neue Noten zu bestellen, so dass man sich gemeinsam auf die Suche machte nach Stücken, die im umfangreichen Repertoire schlummern, es aber verdient hatten noch einmal neu aufgelegt zu werden. So begann das Konzert „klassisch“ mit einem Marsch, „Des großen Kurfüsten Reitermarsch“, bevor man sich auf eine Reise durch die vielfältige Musikgeschichte machte: Mit einer irischen Rhapsody, der „Kilkenny-Rhapsodie“ und dem Evergreen „What a wonderful World“ und einem Medley der „West Side Story“. Besonders hier konnte man doch einen deutlichen Unterschied zur Uraufführung von vor ungefähr 30 Jahren erkennen. Souverän moderiert wurde der Abend von Lothar Köhn, der sich akribisch auf den Abend vorbereitet hatte. Und so war ihm nicht entgangen, dass es doch einige ehemalige Dirigenten im Saal gab und holte sie alle gemeinsam auf die Bühne. Herbert Wolf, langjähriger Dirigent der Harmonie, der einen schönen, musikalischen Abend im Saal erwartet hatte, war wohl ebenso überrascht wie Michael Gesell, der als Gastmusiker in den eigenen Reihen der Harmonie zu finden war. So standen dort drei Dirigenten gemeinsam auf der Bühne. Auf die Frage, was er so denke, wenn er „seine“ Harmonie so sieht, gestand Herbert Wolf: „Die Gesichter haben sich kaum verändert, doch die Haare sind grauer und die Brillen mehr geworden.“ Und die Brillen sollten noch gebraucht werden, so stand noch einiges auf dem Programm. Neben „Hands across the sea“, einem Marsch im Stil von Philip Sousa auch „Children of Sanchez“ und „A Tribute to Amy Winehouse“, beides Werke, die noch kurz vor der Corona-Zwangspause von Michael Gesell arrangiert wurden. So war es für ihn bestimmt eine ganz besondere Erfahrung seine selbst arrangierten Werke nicht nur zu hören, sondern direkt mitzuspielen. Er genoss das „Gastspiel“ bei der Harmonie sichtlich und bot gleich an, gerne immer wieder auszuhelfen. Für Gänsehaut sorgten Victoria Feldens und Manfred Höfer zu Beginn der Polka „Von Freund zu Freund“ – Flügelhorn und Tenorhorn in Harmonie, ein Genuss. Und auch wenn es so „leicht“ klingt, so ist jedes Stück doch auch ein Stück Arbeit. Und auch die Jugend der Harmonie hatte sich in einigen Proben neue Stücke erarbeitet. Mit gleich drei Stücken, „Great Geate of Kiev“, „Beauty and the Beast“ und „Pomp and Circumstance“ zeigten sie ihr Können. Denn der Musikunterricht ist der Grundstein – besonders viel Spaß macht es aber dann, das Erlernte in der Gruppe zu festigen. Ein rundum abwechslungsreiches und „harmonisches“ Programm für Alt und Jung – dies wurde auch im Anschluss an das Konzert von vielen Besuchern so bestätigt. Ein Lob, das man gerne hört und das motiviert, in diese Richtung weiter zu gehen.
So darf man auch künftig viel von der „Harmonie“ erwarten.
Alle weiteren Termine, wo man die „Harmonie“ live sehen und hören kann, findet man auf der Website unter www.harmonie-windhagen.de. Mit einigen neuen Musikern in den eigenen Reihen geht es nun weiter in die Saison, mit zahlreichen Platzkonzerten, Kirmesveranstaltungen und einem Adventskonzert in der Kirche in Windhagen.